Nach unserem Urlaub habe ich von meiner Mutter ja noch eine
Diagnose um die Ohren gehauen bekommen... Weder habe ich besonders viel darüber nachgelesen, noch mit meiner Mutter gesprochen, wie es ihr mit so einer Diagnose geht (was dringend nachgeholt werden muss, bevor wir wieder in alte Schweig-Muster verfallen). Ich sag mal, ich war in so einer Verdrängungsstarre. Bin es immernoch ein wenig...Allerdings wurde ich gestern in der Schule (noch in der Tür stehend) zum ausführlichen Bericht verdonnert. Wer auch immer da auf die Buschtrommeln gehauen hat, es ist schön zu sehen, dass Anteil am Spezialistinnen-Leben genommen wird. Ich will es mal so sagen: Die Mutter meines Patenkindes hat sich nicht mal für die erste Diagnose interessiert....
Es gibt mit Sicherheit noch schlimmere Diagnosen, sogar in meinem direkten Umfeld, und dennoch hät ich es lieber ganz ohne Diagnose, oder mit einer harmloseren.
Die Frau hat gefälligst Hundert zu werden, sie ist schließlich meine Mutter! Das wird schwierig unter den Voraussetzungen, ich sehe das als tickende Zeitbombe an.
Bisher bin ich einfach (von den Großeltern mal abgesehen) vom Tod im nahen Umfeld, dem lieben Gott sei Dank, verschont geblieben! Aber die Einschläge kommen näher. Drei meiner Freunde haben bereits ein Elternteil verloren. Und ich stand fassungslos daneben und bin mir sicher, ich konnte es NICHT nachfühlen, wie es ihnen geht. Vielleicht kann ich es jetzt, nach der Sorge in den letzten Wochen, ansatzweise...
Ob man in dieser Beziehung auch irgendwann abstumpft? Wenn ich mir alleine überlege, wen meine Mutter schon alles zu Grabe tragen musste. Eltern, Schwiegereltern (zu denen sie ein ausgesprochen gutes Verhältnis hatte,meine Lieblingsomi!), den eigenen Bruder, diverse Tanten und Onkel, zwei Schulkameraden und einen sehr guten Freund! Da muss man doch durchdrehen??!
Nun ja, wenn sie keine hundert wird, dann werden wir eben die neunundneunzig anstreben! SO!