Hatte eben ein sehr anstrengendes Gespräch. Immer wieder habe ich versucht, der Mutter zu erklären, dass sie ihrem Sohn keinen besseren Gefallen tun könnte, als ihn eine Klasse tiefer zu setzen. Er war schon Ende des ersten Schuljahres mein größtes Sorgenkind, Fördermaßnahmen versagten (bzw. Empfehlungen an die Eltern wurden ignoriert) und leider hat er über die großen Ferien nicht den Entwicklungssprung gemacht, auf den wir alle gehofft haben. Vor 9 Wochen wurde ich nochmals um Aufschub gebeten und seitdem wird es nicht besser, sondern schlechter! Er ist überfordert....total. Selbst den halben Tag, den ich neben ihm verbringe schafft er sehr wenig. JETZT wird im ersten Schuljahr genau das behandelt, was ihm fehlt. Jetzt. Wenn er Ende des Schuljahres die Versetzung nicht schafft, steht er am gleichen Punkt, an dem er jetzt steht!!!
Ich weiß, dass es nicht schön ist, ein Schuljahr zu wiederholen, aber in schon so vielen Fällen hat es den Kindern geholfen! Ihnen wieder Erfolgserlebnisse verschafft....und so weiter!

Woran liegt das denn? will sie wissen....
Ich schlucke! Es gibt einfach so Fälle, da ist nicht sooo viel zu holen. Kinder, die kognitiv suboptimiert sind. Esel, aus denen man keine Rennpferde machen kann. Schweine, denen man das Fliegen nicht beibringen kann....Alles nicht böse gemeint, aber nichts, was man über sein eigenes Kind hören will...
Und trotzdem sollte dieses Kind nach Durchlaufen der Schulpflicht dazu in der Lage sein, zu lesen und zu rechnen

Warum das so ist?
Vielleicht, weil man den Kindern Nahrung gibt und die restliche Förderung dem Fernseher und der Konsole überlässt.
Aber, das ist nur eine Vermutung!