Ich weiß, es ist albern, aber ich habe immer Verhaltensängste, wenn Handwerker oder ähnliches im Haus sind....Small Talk, Hand geben, Kaffeee oder gar Trinkgeld??? Doof daneben stehen, oder so tun, als würde man ganz einfach weiter seinem Alltag nachgehen...

Bisher war es dann aber gar nicht sooo schlimm, also, für alle Beteiligten, aber was war das denn gerade???

Pünktlich um halb fünf schellt der für ab drei angekündigte Service-Mann an. Die Treppe fällt hoch (WIRKLICH!!!) ein ...mmmmh...vierzig bis fünfzig-Jähriger, der mir ungefähr bis zur Brust reicht. Er ist bereits nass geschwitzt und wetzt mit einem "Tach!" an mir vorbei, direkt ins Bad durch und beginnt sein Werk... Ich dann mal hinterher....
Bei seinem Dialog mit meinem Badewannenwasserhahn stellt sich raus: Ich versteh den Kerl nicht, thüringisch, ich sag mal, auch noch etwas genuschelt: Keine Chance!
Weiterhin beschränkt sich die Kommunikation auf meinen Wasserhahn und sein Stöhnen und Fluchen. Irgendwann spricht er mich an und sieht sich um. "Äh, viel heller gehts nicht." Dennoch knipse ich die Lampe am Spiegelschrank an.... Weitere Wortfetzen, die ich nicht verstehe, seinen Blicken unterhalb meines Waschbeckens entnehme ich dann jedoch sein eigentliches Begehr. Laut und deutlich: "Soll ich das Wasser abdrehen?"-"Jo!"-"Jut!"

Da-schon wieder ein Satz, der nicht für den Wasserhahn bestimmt war, denn auch er ist dazu übergegangen, seine Lautstärke zu steigern, als würde er mit einer Schwerhörigen sprechen.Ich: "??"
Der Tatsache, dass er seine Tasche in meinem Bad liegen lässt und keinen Gruß hinterlässt, als er aus meiner Wohnung rauscht, entnehme ich, dass er ein Teil aus dem Auto braucht und holen geht. Er kommt wieder, ich frage höflich: "Na, alles da?", was mir ein zuckersüßes, zahnloses Lächeln einbringt bevor er wieder weniger freundlich Kalk und Dreck zu Leibe rückt. Aha, er versteht mich also auch nicht!!

Was zurück bleibt ist eine verstörte Spezialistin und eine nun noch viel mehr verdreckte Wohnung als zuvor!