Ich denke, ich werde eine Neu-Sortierung vornehmen. Bezogen auf Freundschaften. Insbesondere der Titel "beste Freundin" ist zu überdenken.
Ich bin mir darüber bewusst, dass meine Gefühle kindisch sind und fühle mich tatsächlich ein wenig in meine Jugend zurück versetzt, aber das ändert ja nichts an der Tatsache, wie es in mir aussieht...Auch nicht an der Tatsache, dass sich meine Vorstellung von Freundschaft nicht stark gewandelt hat seitdem.
Sie ist ein anderer Typ Mensch als ich. Sie ist sehr tough, sie geht viele Dinge verstandmäßig an und sehr oft ist das nützlich, so einen Ausgleichsmensch zu haben, einen, der einem den Kopf gerade rückt. Ich zitiere: " Soll ich sagen, was ich meine oder das, was du gerne hören willst?"
Sie hat viel um die Ohren, zwei Kinder, Haushalt, Familie, Aktivitäten im Kindergarten. Das verstehe ich alles, und gerade durch sie weiß ich, dass nicht alles Gold ist, was glänzt!
Dennoch scheine ich in ihrem Trubel-Leben zu verblassen...nicht zuletzt deshalb, weil ich kein Reihenhaus-zwei Kinder-Ehemann-Leben führe?! Ich weiß es nicht!
Im vergangen halben Jahr, als "die Krise" begann, fanden wir nur selten Zeit,über meine Probleme zu sprechen, generell fanden wir eben nur selten Zeit, aber das ist eben so. Zwischendrin kam mal die Bemerkung: "Ich hab das Gefhl, gar nicht richtig fr dich da zu sein..."-weiter Reaktionen blieben jedoch aus..
Am Tag des Auszugs kam kein Mucks von ihr. Spätabends habe ICH SIE angerufen. Schluchzend und ihr meine Enttäuschung mitteilend. Völlig gegen ihre Art war sie zerknirscht und entschuldigte sich. Bei der darauffolgenden Hochzeit (ein Tag später) verlor sie kein weiteres Wort darüber. Ihr Mann kam auf mich zu und bot mir an, wenn ich Sie brauchen würde, er wäre ja auch noch da für die Kinder. Prinzipiell süß, aber vielleicht sollte er das seiner Frau auch nochmal sagen.
Letzte Woche habe ich mich um Konzertkarten gekümmert. Geschäftliches wurde telefonisch geregelt-kurz und knapp.
Heute kam eine SMS, wann wir denn in HP ins Kino gingen (Tradition, und außerdem muss ihr Mann die Filme wohl nicht sehen...) und ob ihre Schwester mitkommen könnte...Bei Terminabsprachen wurde dann klar, dass wir doch am Besten in der Woche gehen, da "unsere Wochenenden bis Silvester schon so ziemlich ausgebucht sind". Ich habe der Versuchung widerstanden, ihr dann DIREKT frohe Weihnachten und einen guten Rutsch zu wünschen, grübele allerdings seitdem hier rum...
Ich fühle mich echt allein gelassen. Sie muss ja nicht ständig mit mir um die Häuser ziehen, aber mal ein Anruf ist doch nicht zuviel verlangt, oder?
Oder hat sie Angst, ich jammere ihr die Ohren voll?
Oder meinst sie, ist jetzt alles gut, weil, ist ja auch schon ein paar Wochen her, da kann man sich ja wieder eingekriegt haben?
Oder denkt sie tatsächlich gar nicht an mich?
Und welche Möglichkeit wäre mir die Liebste?
Bevor ich die Weihnachtsgeschenke per Post und mit Karte verschicke (immerhin bin ich Patentante), warte ich noch ab und lasse die Wut etwas verrauchen, aber ich bin echt mächtig enttäuscht!
Spezialistin - 16. Nov, 15:09